Deutschlands herzlichste Eisenbahner kommen aus Niedersachsen

Erstmals hat die „Allianz pro Schiene“ gleich zwei Goldmedaillen für „Eisenbahner mit Herz“ vergeben – und beide gehen nach Niedersachen: an Manuela Burkhardt von DB Regio und Claudia Menges von metronom.

In rekordverdächtigem Tempo zur Eisenbahnerin mit Herz: Das hat Zugbegleiterin Manuela Burkhardt geschafft. Mit 57 eingestiegen bei der Eisenbahn – ein dreiviertel Jahr später wird sie für eine Mutter mit zwei kleinen Kindern zur Retterin in der Not – sie sorgt dafür, dass die Familie ihre Fähre zur Kur nicht verpasst. „Wir hatten Verspätung. Der Bus zum Fähranleger nach Langeoog konnte nicht warten. Taxen waren auch nicht vor Ort. Da habe ich bei der Fähre angerufen – aber die wollten pünktlich ablegen. Und damit hätte die kleine Familie die Fähre verpasst“, erzählt Burckhardt. Die Mutter sei verzweifelt gewesen, denn so wäre die Familie auf der Insel auch nicht mehr in Empfang genommen worden. Burkhardt: „Die Kundin war zuvor noch nie in ihrem Leben mit der Bahn gefahren. Und dann das. Sie hatten auch nichts zu essen und zu trinken mit.“ Bei der Frau seien irgendwann die Tränen gerollt, dann hätten auch die Kinder geweint. „Da habe ich gesagt: Da muss ich helfen und sie privat mit meinem Auto zur Fähre bringen. Meine Kollegen waren sofort einverstanden.“ Trotz Umleitung auf der Küstenstraße waren Burckhardt und ihre ganz besonderen Fahrgäste pünktlich am Hafen: „Zwei Minuten, bevor die Fähre ablegte, kamen wir an.“

Claudia Menges hat dafür gesorgt, dass ihre Fahrgäste trotz einer Störung nach Mitternacht sicher nach Hause kamen. Wegen eines Personenunfalls im Raum Braunschweig wurde ihr Zug in Lengede-Broistedt gestoppt. Für Fahrgäste wurde ein Bus angefordert, auch Menges fuhr mit. „Es war fast Mitternacht. Also habe ich mich erkundigt, wer wohin muss. Ich hatte zwei minderjährige Mädels an Bord, die in Braunschweig nicht mehr mit dem Bus nach Hause kamen. Um die Zeit konnte ich sie nicht allein dort stehen lassen. Da hat der Busfahrer vom Schienenersatzverkehr zugesagt, dass er sie auf dem Rückweg von Wolfsburg aus nach Hause bringen könnte.“ Und dann seien noch ein jugendlicher und ein weiterer Fahrgast im Bus gewesen. „Als wir in Wolfsburg ankamen, war es schon nach ein Uhr. Und die Bürgersteige waren hochgeklappt. Also habe ich die beiden mit meinem Pkw nach Hause gebracht. Um die Zeit überlasse ich Menschen nicht einfach sich selbst.“ Auch Menges ist Seiteneinsteigerin, die 59-jährige ist von Haus aus Erzieherin, hat mit 54 bei metronom angefangen – und ist dankbar dafür, diese Chance bekommen zu haben: „Die Schienenbranche hat Menschen mit Lebenserfahrung wirklich etwas zu bieten.“

Falk Fehsenfeld, Leiter des Bereichs Angebots bei der LVNG gratuliert und freut sich, dass dieses tolle Engagement für die Fahrgäste so gewürdigt wird: “Niedersachsen ist regelmäßig bei den ausgezeichneten Bahnerinnen und Bahnern vertreten. Ganz unabhängig von dieser Auszeichnung bestätigen auch die Fahrgäste eine große Zufriedenheit mit dem Personal der Eisenbahnverkehrsunternehmen in den regelmäßig durchgeführten Kundenbefragungen.“

Dirk Altwig

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