blauer NordWestBahn Ticketautomat an einer Bahnhaltestelleblauer NordWestBahn Ticketautomat an einer Bahnhaltestelle

Tarifkooperation Bremen - Norddeich

Eine niedersächsische Besonderheit ist die seit 2014 bestehende Anerkennung von Nahverkehrsfahrscheinen in den Fernverkehrszügen zwischen Bremen und Norddeich Mole.

Seit dem Fahrplan 2014 besteht ein Modellprojekt, dass durch die Ergänzung von Schienenpersonennah- (SPNV) und -fernverkehr (SPFV) das Gesamtangebot zwischen Bremen und Norddeich Mole deutlich verbessert.

Zwischen Norddeich Mole und Bremen werden alle Nahverkehrsfahrscheine (zum Beispiel Niedersachsenticket, Semesterticket und alle VBN-Fahrscheine) auch in allen ICs anerkannt. Einzige Ausnahme ist die Fahrradmitnahme, die nur mit Reservierung und Fernverkehrsfahrradkarte möglich ist. Die Regelungen gelten im Abschnitt Norddeich – Leer auch für die IC-Züge in und aus Richtung Münster. Für Fahrten über Bremen und Leer hinaus gilt in den IC-Zügen weiterhin der Fernverkehrstarif.

Das Angebot des Fernverkehrs wurde ab diesem Zeitpunkt zwischen Oldenburg und Emden auf neun Zugpaare ausgeweitet. Zwischen Emden und Bremen wechseln sich also IC- und RE-Züge im Zweistundentakt ab und bieten so Direktverbindungen im Stundentakt zum Nahverkehrstarif. Auch zwischen Emden und Hannover kann seitdem stündlich zum Nahverkehrspreis gefahren werden – und zwar jeweils zweistündlich direkt oder mit Umsteigen in Bremen bei gleicher Reisezeit. Fernverkehrskunden profitieren durch zusätzliche umsteigefreie Verbindungen an die niedersächsische Nordseeküste.

IC- und RE-Züge sind nahezu minutengenau vertaktet und bedienen alle Zwischenhalte. Der Fernverkehr setzt neue Doppelstockzüge ein, wodurch sich Sitzplatzangebot und Komfort verbessern.

Ermöglicht wird diese Kooperation durch eine Vereinbarung der beiden zuständigen SPNV-Aufgabenträger mit DB Fernverkehr. Danach erstatten das Land Bremen und die LNVG dem Fernverkehr einen Ausgleich für die durch die Anerkennung der günstigeren Nahverkehrstarife entstehenden Fahrgeldeinbußen.

Dies ist preiswerter, als zusätzliche Züge im SPNV zu bestellen, was aufgrund von schon heute hoch ausgelasteten Streckenabschnitten auch schwer umsetzbar wäre.