Neben einem attraktiven Fahrplanangebot, pünktlichen Zügen und Sauberkeit ist das Thema Fahrgastinformationen ein weiterer zentraler Aspekt für die Zufriedenheit von Kunden im Nahverkehr. Aus diesem Grunde sorgt die LNVG gemeinsam mit anderen SPNV-Aufgabenträgern bei Ausschreibungen von Verkehrsleistungen durch umfangreiche Vorgaben dafür, dass dieser wesentliche Qualitäts-Baustein von den Verkehrsunternehmen möglichst umfangreich und zeitgemäß angeboten wird.
Fahrgäste sind vor, während und nach der Reise umfassend mit Informationen für Fahrten im Regel- sowie Störungsfall und im Falle von Ersatzverkehren zu versorgen. Gute Fahrgastinformationen sind eine wesentliche Vorrausetzung für die Akzeptanz des Verkehrsangebotes. Die Elemente der Fahrgastinformation müssen für alle Fahrgäste und potentiellen Kunden verständlich, vollständig, schnell zugänglich und aktuell sein. Auch Personen mit eingeschränkter Wahrnehmungsmöglichkeit oder Mobilität soll der Zugang zur Fahrgastinformation in visueller wie in akustischer Form möglich sein.
Inhalte der Fahrgastinformation (Überblick):
- Linienbezeichnungen und Netz
- Allgemeine Fahrplaninformationen (Soll- und Echtzeit bzw. Prognosen)
- Hinweise zu Verspätungen, Zugausfällen und Zugbildung
- Störungsinformationen
- Anschlussinformationen, -sicherung
- Tarifinformationen
- Beförderungsbedingungen
- Allgemeine Informationen zum Unternehmen, zu den Verbünden und Tarifgemeinschaften
- Hinweise zu barrierefreien Angeboten (Stationen, Fahrzeuge)
- Kontakt über Hotline sowie weitere Informationen wie z.B. Internet
Medien der Fahrgastinformation (Überblick):
- Printmedien
- Auskunftssysteme
- Internetpräsenz
- Statische und dynamische Fahrgastinformation an und in Fahrzeugen (visuell und akustisch)
- Statische und dynamische Fahrgastinformation an Stationen (visuell und akustisch)
- Telefonische Kundenhotline
Zur Umsetzung dieser Ziele arbeitet die LNVG insbesondere eng mit der Connect Fahrplanauskunft GmbH (Bereitstellung eines Sollfahrplandatenpools für Fahrplanauskunftssysteme in Niedersachsen und Bremen) und dem Verkehrsverbund Bremen/Niedersachsen, dem Betreiber der sog. zentralen Drehscheibe (ZDD) als Basis für viele Echtzeit-Auskunftsmedien, zusammen. Ziel ist, diese Daten für die diversen Auskunftskanäle (DB-Auskunftsmedien, diverse APPs wie "Fahrplaner", "EFA" u.a. und auch Dritte) so aufzubereiten, dass der Reisende möglichst jederzeit und aktuell mit den notwendigen Informationen versorgt werden kann. Das Handeln wird dabei davon bestimmt, dass alle Fahrgastinformationen korrekt (also aktuell/auf dem neuesten Stand), eindeutig und verlässlich sind. Damit Fahrgäste auf ihrer gesamten Reisekette durchgängig informiert werden können, sollen sie über alle Medien (gedruckt, Anzeiger, Internet, Apps) konsistent sein und möglichst unternehmensübergreifend gegeben werden.
Um Fahrgastinformationen über den Bereich der LNVG bzw. Niedersachsens hinaus stetig zu verbessern und den wachsenden Ansprüchen und technischen Entwicklungen anzupassen, arbeitet die LNVG (z.T. federführend) in vielen bundesweiten Gremien und Initiativen mit. Von besonderer Bedeutung seien hier der Lenkungsausschuss des DELFI-Verbundes (DELFI, die Durchgängige ELektronische Fahrgast-Information, eine Kooperation der Bundesländer zur Integration regionaler Fahrplanauskünfte in einem bundesweiten System) und Arbeitskreise des Bundesverband SchienenNahverkehr (er ist der Dachverband der bundesweit 27 Bestellerorganisationen im SPNV) genannt. Vorhaben des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI), wie z.B. die Roadmap Digitale Vernetzung im öffentlichen Personenverkehr werden von der LNVG ebenfalls seit langem begleitet.
WLAN-Technik in den Zügen
Die Qualität der Mobilfunkversorgung und Breitbandausbau im Schienenpersonennahverkehr ist ein wichtiger Faktor für die Attraktivität des Bahnsektors.
Mit der sukzessiven Neuvergabe der Verkehre bzw. der Modernisierung der LNVG-Pool-Fahrzeuge ist die Durchdringung der mit WLAN-Technik ausgestatteten Fahrzeuge fortlaufend gestiegen. WLAN wird in allen zukünftigen Ausschreibungen, bei denen die EVU die Fahrzeuge mitbringen und modernisieren, gefordert. Auf niedersächsischem Gebiet werden insgesamt rd. 56 Mio. Zugkm gefahren.
Aktuell werden davon rd. 44,5 Mio. Zugkm in insgesamt 15 Netzen befahren, die der Federführung der LNVG obliegen. Derzeit werden weitere Poolfahrzeuge aus dem Bestand der LNVG mit WLAN Technik ausgestattet, so dass in 2023 der Anteil auf 82,5 % steigen wird.