Mit den Aufbau eines eigenen Fahrzeugpools wurde nicht nur ein attraktives Verkehrsangebot geschaffen, sondern zugleich auch ein erfolgreicher Wettbewerb realisiert. Von anfangs 23 Dieseltriebzügen des Typ LINT 41 ist der Fahrzeugpool der LNVG auf mittlerweile über 500 Fahrzeuge angewachsen. Dazu gehören Doppelstockmittel- und steuerwagen, Elektro- und Diesellokomotiven elektrische Doppelstocktriebzüge sowie Dieseltriebwagen des Typs LINT 41 und LINT 54, die an die verschiedenen Eisenbahnverkehrsunternehmen (EVU) streckenbezogen vermietet werden.
Seit 2022 gehören 14 Brennstoffzellenzüge (Typ iLint 54) zum Fahrzeugpool der LNVG, weltweit die erste Flotte dieser Art.
Um das Ziel einer nachhaltigen Mobilität zu ermöglichen und zugleich einen Beitrag zur Emissionsreduzierung zu leisten, hat die LNVG im Jahr 2020 beschlossen keine dieselbetriebenen Fahrzeuge mehr zu beschaffen. Neben dem Einsatz von Brennstoffzellenzügen wird die LNVG auch auf batterieelektrische Züge setzen. Geplant ist der Einsatz von 40 BEMU (battery electric multiple Unit) ab 2029 im Heidekreuz und Harz-Heide-Netz. Darüber hinaus sollen noch weitere BEMU für die anderen Netze beschafft werden. Ziel ist es, bis 2040 einen CO2 freien SPNV zu gewährleisten.
Hintergrund für die Einführung eines landeseigenen Fahrzeugpools
Ausschlaggebende Gründe für die LNVG, als SPNV-Aufgabenträger einen landeseigenen Fahrzeugpool aufzubauen und vorzuhalten, waren:
- Gleiche Startbedingungen für alle potentiellen Betreiber,
- Bestellung der Fahrzeuge schon vor der Auswahl des Betreibers, um die langen Lieferzeiten zu kompensieren,
- Erzielung wirtschaftlicher Beschaffungskosten durch hohe Stückzahlen,
- Entfall der Finanzierungskosten durch direkte Projektförderung aus Regionalisierungsmitteln
Finanzielle Vorteile des LNVG Fahrzeugpools
Durch die Etablierung eines landeseigenen Fahrzeugpools haben sich folgende Vorteile ergeben:
- Zinsvorteile (Keine Kapitalzinsen wegen Finanzierung durch Regionalisierungsmitteln),
- Rationalisierungsvorteile und Mehrerlöse durch Fahrgaststeigerungen aufgrund des Einsatzes neuer Fahrzeuge,
- Wettbewerbsgewinne durch vorgezogene Betriebsaufnahme aufgrund frühzeitiger Fahrzeugbestellung (bis zu zwei Jahre früher),
- Keine Verteuerung durch verkürzte Abschreibungskalkulationen auf Seiten der Eisenbahnverkehrsunternehmen.