Zielte der Ausbau von Strecken bisher insbesondere auf eine Attraktivitätssteigerung des bestehenden SPNV-Angebotes ab, gehen wir mit der Reaktivierung von Strecken nunmehr einen Schritt weiter: Nachdem mit dem „Haller Willem“ im Jahr 2006 eine erste Strecke für den SPNV reaktiviert wurde, gilt es, unter den aktuellen Rahmenbedingungen erneut zu prüfen, wo der schienengebundene Nahverkehr wirtschaftlich vertretbar in die Fläche hinein erweitert werden kann.
Hierzu haben wir im Auftrag des Niedersächsischen Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr eine breit angelegte Untersuchung durchgeführt, um alle denkbaren und in der öffentlichen Diskussion befindlichen Strecken auf ihre verkehrliche und wirtschaftliche Eignung für eine Reaktivierung des SPNV zu prüfen. Die Untersuchung war dreistufig angelegt und erfolgte unter Begleitung eines Lenkungskreises, dem u.a. Vertreter der Verkehrswirtschaft sowie von Verkehrs- und Umweltverbänden angehörten; in der dritten und abschließenden Untersuchungsstufe wurden acht von ursprünglich 74 vorgeschlagenen Strecken durch externe Gutachter mittels eines standardisierten, allgemein anerkannten Verfahrens bewertet.
Die Strecken
- Neuenhaus – Nordhorn – Bad Bentheim und
- Einbeck-Salzderhelden – Einbeck Mitte,
die aus gesamtwirtschaftlicher Sicht ein positives Nutzen-Kosten-Verhältnis aufweisen, wurden inzwischen realisiert. Während die Ertüchtigung der Infrastrukturen in den Händen der beiden Infrastrukturbetreiber Bentheimer Eisenbahn AG und Ilmebahn GmbH lag, hat die LNVG, neben der Gewährung der dafür in Aussicht gestellten Landesförderung, Konzepte für den Fahrzeugeinsatz entwickelt und die entsprechenden Verkehrsleistungen vergeben. Mit der Umsetzung dieser Maßnahmen konnten weitere Teilräume und Mittelzentren wie Einbeck und Nordhorn an den SPNV angebunden werden.