Türkis-blau-gelb-weiser Wasserstoffzug mit Logo der evb (Eisenbahnen und Verkehrsbetriebe Elbe Weser) von rechts nach links fahrendWasserstoffzug mit Logo der evb (Eisenbahnen und Verkehrsbetriebe Elbe Weser) von rechts nach links fahrend

Weltpremiere Wasserstoff

LNVG-Projekt zeigt wegweisendes, ganzheitliches System für den SPNV

Rund um Bremervörde geht das weltweit erste Netz in Betrieb, auf dem die täglich eingesetzten Züge mit Wasserstoff betrieben werden. Dafür wurde auch die erste Wasserstofftankstelle der Welt für Züge gebaut. Die LINT X, die der LNVG gehören, rollen auf dem 123 Kilometer langen Netz zwischen Buxtehude, Bremerhaven und Cuxhaven. Das Land Niedersachsen investiert über 85 Millionen Euro für die Fahrzeuge. Der Bund gibt zusätzlich 8,4 Millionen Euro. Den Bau der Tankstelle durch Linde fördert der Bund mit 4,3 Millionen Euro.

 

Der Verband der europäischen Eisenbahn­industrie (The European Rail Supply Industry Association UNIFE) hat das wegweisende Vor­gehen der LNVG mit seinem „European Rail­way Award“ 2021 ausgezeichnet. In der Be­gründung der Jury heißt es unter anderem: „Der Nachweis, dass alternative Technologien das gleiche Leistungsniveau ohne Emissionen bieten können, eröffnet die Perspektive eines vollständig emissionsfreien Eisenbahnsystems.“

Carmen Schwabl, Sprecherin der Geschäftsführung der LNVG, erläutert die Hintergründe: Die LNVG hatte sich bereits 2012 auf die Suche nach Alternativen zu Dieselzügen gemacht. „Wir haben so einen Impuls für die Entwicklung der Wasserstoffzüge in Deutschland gegeben“, sagt Schwabl. „Uns gehören 126 Dieseltriebzüge, die wir bei verschiedenen Bahnen in Niedersachsen einsetzen. Wir werden keine Dieselfahrzeuge mehr kaufen, um noch mehr für den Klimaschutz zu tun. Auch sind wir davon überzeugt, dass Diesel-Züge in Zukunft nicht mehr wirtschaftlich zu betreiben sind. Wir freuen uns, mit den Partnern Linde und Alstom sowie der evb jetzt einen weiteren Meilenstein erreicht zu haben.“ Die LNVG wird je nach den Gegebenheiten auf nicht elektrifizierten Streckennetzen entscheiden, ob sie dort Züge mit Wasserstoff- oder Batteriebetrieb einsetzen wird.

Der Fahrgastbetrieb in Bremervörde startet jetzt mit fünf Zügen, die übrigen neun kommen bis zum Jahresende nach und nach dazu.

Die Phasen des Projekts in Bremervörde:

Phase 1

  • Zunächst werden die Züge mit Wasserstoff betankt, der in der chemischen Industrie in Stade bei der Produktion als Nebenprodukt anfällt. Er wird mit zwei bis drei Trailern pro Tag zur Tankstelle gebracht. Diese Projektphase wird voraussichtlich bis zum dritten Betriebs­jahr dauern.

Phase 2

  • Voraussichtlich ab dem dritten Betriebsjahr soll in Bremervörde durch Elektrolyse Wasser­stoff vor Ort erzeugt werden. Es ist geplant, dafür Strom aus einem Solar­ oder Windpark zu nutzen. So soll der Anteil „grünen Wasser­stoffs“ auf zunächst 35 Prozent steigen.

Phase 3

  • Vor Ort soll mehr und mehr grüner Wasserstoff aus Elektrolyse erzeugt werden, angestrebt sind bis zu 95 Prozent. Der Zeitrahmen dafür ist derzeit nicht zu prognostizieren – auch die Entwicklung der Energiekosten wird bei der Entwicklung eine Rolle spielen.

„Wir haben bereits entschieden, dass wir keine neuen Dieselfahrzeuge mehr kaufen werden. Mitte/Ende der 2020er Jahre ersetzen wir weitere Dieseltriebzüge.“

Einblicke Weltpremiere

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Format: MP4, Codec: H.264/AAC, Bitrate: 71 MBit/s, Länge: 2:14

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Pressemeldung vom 24. August 2022