Tschüss - Ehemaliger Bereichsleiter vom Mobilitätsmanagement der LNVG, Stephan Börger, im Interview

„Wir haben zukunftsweisende Themen erschlossen“

Seit 1. September ist Stephan Börger Verbandsgeschäftsführer des Zweckverbands Verkehrsverbund Süd-Niedersachsen (ZVSN) in Göttingen. Bei der LNVG hatte er seit 2016 das Arbeitsfeld Mobilitätsmanagement aufgebaut und war seit November 2020 Bereichsleiter.

Herr Börger, lassen Sie uns am Anfang ganz an den Anfang gehen. Mobilitätsmanagement, wofür braucht man das eigentlich?

Stephan Börger: Mobilitätsmanagement zielt darauf ab, den Anteil des privaten PKW-Verkehrs zu reduzieren und den Umstieg auf nachhaltige Alternativen zu fördern, um die Belastungen durch den Verkehr zu verringern, so unterstützt Mobilitätsmanagement die Förderung von umweltfreundlichen Verkehrsmitteln wie den ÖPNV in seinen Spielarten, aber auch Rad- und Fußverkehr. Über die Auswirkungen des privaten PKW-Verkehrs muss an dieser Stelle nichts gesagt werden – es geht um die Schaffung von Alternativen dazu. Das ist der Job und den habe ich bei der LNVG gern gemacht.

Sie haben bei der LNVG das Mobilitätsmanagement in den vergangenen sieben Jahren aufgebaut. Wo steht der Bereich?

Stephan Börger: Mit dem Vertrauen und der Unterstützung der Geschäftsführung konnten in den vergangenen Jahren unsere zukunftsweisenden Themenfelder erschlossen werden. Wir haben da auch Dinge aufgegriffen, die in Niedersachsen vorher nicht bearbeitet wurden, z.B. Nahmobilität oder Spezialthemen wie „Unterrichtszeitstaffelung“ als wesentlicher Baustein einer wirtschaftlichen Schülerbeförderung im ÖPNV. Als MOBILOTSIN vermarkten wir das nach außen, z.B. unser Premiumprodukt, den „Lehrgang Kommunales Mobilitätsmanagement“. Den haben mittlerweile über 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmer abgeschlossen oder absolvieren ihn derzeit. Dazu diverse Veranstaltungsformate zu vielen Themen des Mobilitätsmanagements sowie Vernetzungsformate für unsere Lehrgangsteilnehmerinnen und Teilnehmer, aber auch Planspiele. Wir haben viel geschafft und sind gut aufgestellt, wobei man sich natürlich immer weiter verbessern kann.

Wie geht es weiter im Bereich Mobilitätsmanagement?

Stephan Börger: Der Bereich Mobilitätsmanagement ist der einzige Bereich der LNVG, der offensiv mit seinen Angeboten um Kunden wirbt: Bei unseren Lehrgängen müssen wir z.B. immer schauen, dass wir eine gute Leistung zu einem günstigen Preis anbieten und dieses Produkt auch gebucht wird. Wünschenswert wäre natürlich mehr Personal, um tiefer in Themen einsteigen zu können.

Nun sind Sie in Göttingen und leiten seit September in Südniedersachsen einen großen ÖPNV-Aufgabenträger über drei Landkreise mit über 100 Buslinien. Ist das inhaltlich ein kompletter Bruch für Sie oder wird dort Mobilitätsmanagement eine Rolle spielen?

Stephan Börger: Mein neuer Arbeitgeber ist ein ÖPNV-Aufgabenträger, also eine richtige Behörde mit den dazugehörigen Rechten und Pflichten. Allerdings wurde schon 2020 in der Verbandsordnung beschlossen, dass sich der ZVSN als Mobilitätsdienstleister an der Verknüpfung der unterschiedlichen umweltfreundlichen Verkehrsangebote unter anderem Carsharing, Fahrrad- und Fußverkehr, flexible Bedienformen, alternative Antriebe, beteiligt. Insofern gibt es da keinen Bruch und darüber hinaus hat der ZVSN auch einen Fachbereich Mobilitätsmanagement, der von meinem Vorgänger in Personalunion geleitet wurde. ÖPNV ist mir übrigens nicht fremd. Ich habe 15 Jahre in der Bus- und Schienensparte des DB Konzerns gearbeitet.

Dirk Altwig

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