Hersteller liefert Züge nicht pünktlich

LNVG passt Konzept für Expresskreuz an

Die Lieferung von neuen Doppelstocktriebzügen für die Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen (LNVG) verzögert sich. Ursprünglich sollte Hersteller Alstom 34 Züge bis Mitte Dezember 2024 liefern, nun hat Alstom gegenüber der LNVG erklärt, dass nur 10 Züge pünktlich fertig sein werden. Alstom macht dafür unter anderem das Anlaufen der Produktion an verschieden Standorten, Lieferkettenschwierigkeiten wegen des Krieges in der Ukraine und Auswirkungen der Pandemie verantwortlich.

 

Carmen Schwabl, Sprecherin der LNVG-Geschäftsführung: „Wir werden jetzt alles tun, um die Verzögerung beim Hersteller möglichst abzufedern, damit die Auswirkungen auf die Fahrgäste so gering wie möglich bleiben. Für Alstom werden die Verzögerungen spürbare Konsequenzen haben. Wir prüfen, welche Ansprüche wir geltend machen können.“

Die Züge sind für das Expresskreuz Bremen/Niedersachsen bestimmt. Es verbindet unter anderem Bremen, Bremerhaven, Oldenburg, Osnabrück, Norddeich, Hannover und Wilhelmshaven miteinander. Erste Überlegungen der LNVG für die Reaktion auf die Lieferverzögerungen sehen so aus: Die LNVG wird die ersten 10 neuen Züge ab Dezember 2024 zunächst nur auf der Strecke Bremerhaven – Hannover (RE 8) und bei den Verstärkerzügen zwischen Bremen und Hannover einsetzen. Auf den übrigen Strecken sollen die weiteren Fahrzeuge dann ab Dezember 2025 rollen. Bis dahin soll dort uneingeschränkt der bisherige Verkehr weiterlaufen. Schwabl: „Mit dieser Übergangsregelung wollen wir einen verlässlichen Betrieb sicherstellen.“

Welches Bahnunternehmen mit den neuen Zügen unterwegs sein wird, entscheidet sich in einem europaweiten Ausschreibungsverfahren, das derzeit bei der LNVG läuft. Das Landesunternehmen fordert von Alstom und dem künftigen Betreiber der Fahrzeuge ein, dass die Zeit der Verzögerung sinnvoll genutzt wird. Schwabl: „Alstom muss dafür sorgen, dass die Züge auf die Schienen kommen, so früh wie möglich die Zulassung erhalten und reibungslos funktionieren.“ Bei Fahrzeugen verschiedener Hersteller hatte es bei Neueinführungen in Deutschland öfters Probleme gegeben. Und mit Blick auf den künftigen Betreiber der Strecken sagt Schwabl: „Das Bahnunternehmen muss die Zeit nutzen, das Personal auf den neuen Zügen gründlich einzuarbeiten – und vor allem muss es rechtzeitig genügend Lokführerinnen und Lokführer sowie Servicepersonal zur Verfügung haben.“

Dirk Altwig

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