DB Regio gewinnt wichtiges Expresskreuz Bremen/Niedersachsen

DB Regio ist ab Dezember 2024 der Betreiber im Expresskreuz Bremen/Niedersachsen mit neuen Fahrzeugen. Das ist das Ergebnis eines europaweiten Wettbewerbsverfahrens. dafür kauft die LNVG 34 neue Züge, an der Investition beteiligen sich auch das Land Bremen und die Region Hannover.

Hannover, den 05.07.2023. DB Regio ist ab Dezember 2024 der Betreiber im Expresskreuz Bremen/Niedersachsen mit neuen Fahrzeugen.  Das ist das Ergebnis eines europaweiten Wettbewerbsverfahrens. Der Vertrag soll mindestens 13 Jahre laufen, eine Verlängerung um zwei weitere Jahre ist möglich. Federführender SPNV-Aufgabenträger ist die Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen mbH (LNVG). Beteiligt sind außerdem die Region Hannover, die Freie Hansestadt Bremen und der Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL).

Carmen Schwabl, Sprecherin der LNVG-Geschäftsführung, sagt: „Das ist eines der wichtigsten Netze im Land. Die neuen Züge, mit denen DB Regio unterwegs sein wird, stellen wir zur Verfügung. Für die Fahrgäste bieten sie deutlich mehr Komfort. DB Regio kennt das Netz, das wird die Umstellung sicher erleichtern.“

Folgende Linien gehören zum Expresskreuz Bremen/Niedersachsen:

  • RE1 Hannover – Bremen – Oldenburg – Norddeich Mole / Wilhelmshaven (ab Ende 2025)
  • RE8 Hannover – Bremen – Bremerhaven-Lehe  (neue Züge ab Ende 2024)
  • RE9 Osnabrück – Bremen – Bremerhaven-Lehe (neue Züge ab Ende 2025)

Komfort für die Fahrgäste: Was sich verbessert

Für Fahrgäste wird das Reisen auf diesen Expresskreuz-Linien noch angenehmer. Sie können Sitzplätze auch für Einzelfahrten reservieren – das ist für Regionalzüge ungewöhnlich. Schwabl: „Für die Fahrgäste auf dem Weg in die Urlaubsregionen wird es so einfacher, das Auto zu Hause zu lassen.“

Auf den Expresskreuz-Linien werden moderne Doppelstocktriebzüge fahren, die zunächst auf den Linien von Bremerhaven nach Hannover und Osnabrück bis zu 25 Prozent mehr Platz bieten als heute. Wenn auf der Linie RE1 die Bahnsteige verlängert worden sind, dann werden auch zwischen Hannover und Oldenburg verlängerte Triebzüge mit 25 Prozent mehr Kapazität eingesetzt. Außen an den Türen zeigt eine Beleuchtung in verschiedenen Farben an, wie voll der Wagen bereits ist. Auch Monitore im Innenbereich zeigen die aktuelle Auslastung und weitere Informationen rund um die Fahrt wie etwa den Streckenverlauf. 

Die neuen Züge haben an den meisten Bahnsteigen einen ebenerdigen Einstieg. Rollstuhlfahrende können sie ohne Rampe benutzen. In einigen Wagen befindet sich ein Mehrgenerationenbereich. Hier lassen sich Kinderwagen oder Rollatoren bequem direkt neben dem Sitz abstellen. Und: Die Züge zählen zu den leisesten, die es auf dem Markt gibt. Im Betrieb liegt die Lautstärke im Innenraum zwischen 61 und 68 Dezibel (dBA). Damit ist es in den Zügen oft leiser als im Auto. 

Mit dem Zug von Hannover direkt nach Wilhelmshaven

Wilhelmshaven bekommt wieder eine Direktverbindung nach Hannover. Die Züge der Linie RE1 werden ab Ende 2025 in Oldenburg geteilt. Ein Teil fährt auf der neu elektrifizierten Strecke bis nach Wilhelmshaven, der andere weiter Richtung Norddeich Mole.

Zusätzliche Erweiterungen des Angebots sind im Vertrag bereits vorgesehen. Unter anderem gibt es eine Zubestell-Option für weitere Verstärkerzüge von Bremen oder Nienburg nach Hannover bis hin zu einem RE-Halbstundentakt. Die Umsetzung ist davon abhängig, ob es freie Trassen für die Züge geben wird.

Neue Züge rollen später als geplant – Betrieb ist sichergestellt

Für das Expresskreuz kauft die LNVG 34 neue Züge, an der Investition beteiligen sich auch das Land Bremen und die Region Hannover. Die Züge sollte das Unternehmen Alstom ursprünglich bis Mitte Dezember 2024 liefern. Der Hersteller informierte allerdings Ende vergangenen Jahres darüber, dass bis zum geplanten Lieferdatum nur zehn Züge fertig sein werden.

DB Regio wird die ersten 10 neuen Züge zunächst auf der Strecke Bremerhaven – Hannover (RE 8) einsetzen. Dazu gehören auch die Verstärkerzüge zwischen Bremen und Hannover. Auf den übrigen Strecken sollen die neuen Fahrzeuge dann ab Dezember 2025 rollen. Bis dahin läuft dort der bisherige Verkehr uneingeschränkt weiter.

Laut LNVG hat es mehrere Interessenten für das Netz gegeben, die bis kurz vor Abgabeschluss über 400 Nachfragen gestellt haben. Bieterinnen gab es letztlich eine. Schwabl ordnet das so ein: „Wir haben den Eindruck, dass interessierte Unternehmen offenbar von ihren ausländischen Konzernmüttern keine Erlaubnis bekommen haben, bei diesem sehr komplexen Netz am Ende auch wirklich mitzubieten. Viele Eisenbahnunternehmen kämpfen bereits bei ihren Bestandnetzen mit Personalmangel. Wenn die Unternehmen das nicht endlich lösen, schaden sie sich zunehmend selbst, weil ihnen Chancen im Wettbewerb verloren gehen.“

 

–  Hintergrundinformationen –

Rund 6,4 Millionen Zugkilometer pro Jahr bestellen die LNVG, die Freie Hansestadt Bremen, die Region Hannover und der Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL) auf den Strecken des Expresskreuzes Niedersachsen/Bremen. Nach dem Hansenetz (Göttingen – Hannover – Hamburg, Hamburg – Bremen), ist das Expresskreuz das zweitgrößte Netz in Nordwestdeutschland. Mehr Zahlen, Daten und Fakten rund um das Schienennetz in Niedersachsen finden Sie hier.

 

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Dirk Altwig
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Fahrzeug bei der Einfahrt auf das Bahnsteig mit wartenden Fahrgästen

Quelle: Alstom

Fahrzeug in sommerlicher und flacher Landschaft

Quelle: Alstom

Dynamische, simulierte Fahrzeugstudie mit dem stark abgeschrägten Triebkopf

Quelle: Alstom

Neuer Zug neben einem Feldweg aus niedriger Perspektive

Quelle: Alstom


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