Blau gelb weisser Zug der Nord West Bahn auf freier StreckeÄlterer Nahverkehrszug der Nord West Bahn auf freier, landschaftlich bersonders schöner Strecke mit weidenden Kühen

102 neue Akku-Triebzüge für Niedersachsen: LNVG bereitet Ausschreibung noch für 2023 vor

In allen Netzen Antriebe ohne CO2 -Ausstoß: Ab dem Jahr 2037 sollen zwischen Ems und Elbe nur noch Züge fahren, die kein Kohlendioxid ausstoßen.

Hannover, den 26.7.2023 In allen Netzen Antriebe ohne CO2 -Ausstoß: Ab dem Jahr 2037 sollen zwischen Ems und Elbe nur noch Züge fahren, die kein Kohlendioxid ausstoßen. „Wir werden ab dem Jahr 2029 sukzessive 102 neue Triebzüge mit Akku-Technik einsetzen, die abgasfrei unterwegs sind – und damit bisherige Dieselflotten ausmustern“, sagt Niedersachsens Verkehrsminister Olaf Lies: „Das ist eine wichtige Entscheidung für die Mobilitätswende. Die neuen Züge bieten mehr Platz als die aktuell eingesetzten Fahrzeuge. Damit schaffen wir die Vorausset-zung für steigende Fahrgastzahlen.“ Die Landesnahverkehrsgesellschaft (LNVG) bereitet die Vergabe vor, um die Fahrzeuge noch in diesem Jahr auszuschreiben. Lies rechnet für alle Fahrzeuge mit einer Investition im hohen dreistelligen Millionenbereich.

Akku-Fahrzeuge können auf Strecken mit Oberleitung fahren und auf dieser mit einem Stromabnehmer laden. Zusätzlich oder alternativ lassen sie sich an „Ladeinseln“ aufladen. So oder so: Fahrdraht ist nicht auf der gesamten Strecke nötig. Grundlage für den Kauf der neuen Akku-Fahrzeuge ist eine Markterkundung zu alternativen Antrieben, die die LNVG durchgeführt hat. Dabei wurden insbesondere Züge mit Wasserstoff-Antrieb und Akku betrachtet. Ergebnis: Akku-Züge sind im Betrieb günstiger. Carmen Schwabl, Sprecherin der LNVG-Geschäftsführung, nennt weitere Details zu den neuen Zügen: „Wir werden erstmals Triebwagen einsetzen, die Türen für zwei verschiedene Bahnsteighöhen haben. So können auch mobilitätseingeschränkte Fahrgäste überall selbstständig ein- und aussteigen.“ Außerdem sei mehr Platz für Fahrräder geplant.

Erste Akku-Züge rollen im Heidekreuz

Das erste Netz, in dem Dieselzüge ersetzt werden, ist ab 2029 das Heidekreuz (siehe Hintergrundinformationen). In den anderen Netzen sollen mit dem Ausbau der Infrastruktur bis 2037 die letzten Dieselfahrzeuge von der Strecke gehen. Grundsätzlich gilt: Zunächst rollen alte Züge am Ende ihrer wirtschaftlichen Lebensdauer aufs Abstellgleis. Fahrzeuge, die die übliche Einsatzdauer von 30 Jahren noch nicht erreicht haben, werden für den Diesel-Betrieb in Netzen genutzt, die noch nicht elektrifiziert sind. Schwabl betont: „Diese jüngeren Dieselfahrzeuge haben eine bessere Umweltbilanz und erhalten die geplanten Komplett-Modernisierungen. Auch die Übergangslösungen bringen also schon Verbesserungen für Fahrgäste und Umwelt.“

Land will Elektrifizierung im „Teilnetz Weser-Ems“

Eine Besonderheit zeichnet sich für das „Teilnetz Weser-Ems“ zwischen Oldenburg, Osnabrück und Bremen ab. Hier hat die Markterkundung der LNVG ergeben, dass es besonders wirtschaftlich ist, die Strecke Osnabrück – Oldenburg komplett zu elektrifizieren. Minister Lies betont: „Wir wollen, dass die Deutsche Bahn die Verbindung bis 2034 mit Fahrdraht ausbaut. Das dient nicht nur dem Nahverkehr, sondern erhöht allgemein die Flexibilität des Gesamtsystems Bahn bei Störungen.“ Die LNVG wird auf dieser Verbindung 27 Elektrotriebzüge einsetzen. Die Strecke zwischen Osnabrück und Bremen wird mit 19 Akku-Fahrzeugen befahren. Auf dem Abschnitt sollen Ladeinseln entstehen, um die Züge mit Strom zu versorgen.

Hintergrundinformationen

Diese Linien gehören zum Heidekreuz: RB 37 (Bremen – Soltau – Uelzen) und RB 38 (Hamburg Harburg – Buchholz i. d. Nordheide – Soltau – Hannover).

Diese Linien gehören zum „Teilnetz Weser-Ems“: RE 18 Osnabrück – Oldenburg – Wilhelmshaven, RB 58 Osnabrück – Vechta – Delmenhorst - Bremen, RB 59 Wilhelmshaven – Sande – Esens.

Niedersachsen bereitet den Abschied vom Diesel im Schienennahverkehr schon lange vor: Die LNVG hatte bereits 2020 entschieden, keine neuen Dieselfahrzeuge mehr zu kaufen. Die Gesellschaft im Landesbesitz hat damit die Entwicklung alternativer Antriebe für den SPNV beschleunigt und insbesondere die der ersten Wasserstoffzüge der Welt angestoßen. Sie rollen heute bei den Eisenbahnen und Verkehrsbetrieben Elbe-Weser (evb) zwischen Bremerhaven, Cuxhaven und Buxtehude.

 

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Hier finden Sie die Presse-Information als PDF zum Download sowie eine Karte, die zusammenfasst, wie die SPNV-Netze in Niedersachsen Ende der 2030er Jahre verlaufen sollen.

 

Foto: Carolin Oppermann (Sprecherin des Verkehrsministeriums), Carmen Schwabl (Sprecherin der Geschäftsführung der LNVG) und Verkehrsminister Olaf Lies nehmen an der Landespressekonferenz teil. Dieses Mal moderiert Peter Mlodoch, Redakteur des Weser-Kuriers. Credit_LNVG