Ein Minister, Teilnehmer-Rekord und „Everyday for Future“!

„Wir haben einen Rekord bei der Teilnehmerzahl. Wir haben mit 80 gerechnet – und heute sind wir bei 130“, freute sich Bernd Seidel aus dem Vorstand der Deutschen Verkehrswissenschaftlichen Gesellschaft, Landesverband Niedersachsen-Bremen (DVWG). Gemeinsam mit der LNVG hatte er zur Konferenz "Mobilitätsmanagement in Niedersachsen: Neue Wege. Nachhaltig. Multimodal." eingeladen.

Susanne Haack, Geschäftsführerin der LNVG, sagte mit Blick auf den Titel der Konferenz: „Dieses Thema ist wirklich ein sehr großes – und es muss ganz praktisch werden.“ Während es in Großstädten vor allem bei jungen Leuten immer mehr Nachfrage nach neuen Mobilitätsformen gebe – und eben auch Angebote vorhanden seien, sehe das auf dem Land noch anders aus. Haack schilderte das an ihrem persönlichen Arbeitsweg: Sie wohne sieben Kilometer vom Bahnhof Stadthagen entfernt. Nur im Sommer sei das Fahrrad für sie eine Alternative zum Auto. „Was könnte mich bewegen, auf das Auto zu verzichten? Der Weg zur Bushaltestelle ist mir zu weit, Takt und Fahrtdauer passen nicht mit meinen Vorstellungen für den täglichen Arbeitsweg zusammen.“ Sie habe die Option, sich ins Auto zu setzen, sagte Haack. „Was machen aber die, die keines haben oder keines nutzen können. Wenn wir die Verkehrswende wollen, müssen wir darüber nachdenken, wie es gerade in den ländlichen Gegenden gelingen kann, mehr verlässliche Alternativen zum Auto zu bieten.“ Die LNVG wolle mit der Stabsstelle Mobilitätsmanagement und dem neuen Mobilitätsnetzwerk helfen, vor Ort solche Möglichkeiten umzusetzen. Damit schlug die LNVG-Geschäftsführerin einen Bogen zur großen aktuellen Debatte: „Das Thema des Jahres, vielleicht der nächsten Jahrzehnte, ist der Klimaschutz. Der öffentliche Verkehr ist einer der wichtigsten Akteure für den Klimaschutz – und zwar jeden Tag. Lassen Sie mich das so formulieren: "Everyday for Future"!

Niedersachsens Verkehrsminister Dr. Bernd Althusmann nahm sich über eine Stunde Zeit für die Konferenz. Er gab einen Überblick über die aktuelle Verkehrspolitik des Landes und betonte die Bedeutung der Digitalisierung für ÖPNV, SPNV und Individualverkehr.

„Den ÖPNV so attraktiv zu machen, dass er eine echte Alternative zum eigenen Auto darstellt und das auch im ländlichen Raum – das ist die Herausforderung für die kommenden Jahre“, so Althusmann. „Um die Mobilität der Bevölkerung auf dem Land zu gewährleisten, sind neue, alternative Mobilitätskonzepte und flexible Verkehrsangebote gefragt, wie beispielsweise Bedarfs-/on-demand-Verkehre. Diese können nur vor Ort sinnvoll entwickelt und erprobt werden. Wir brauchen auf die jeweilige Situation vor Ort abgestimmte Lösungen und Ideen sowie eine gute Vernetzung verschiedener Angebote. Dabei müssen auch lokale Verkehrs- und Taxiunternehmen beteiligt werden.“ Es sei wichtig, aktiv neue Ansätze für den ÖPNV in der Fläche zu erproben, so Althusmann weiter. „Haben Sie den Mut zu experimentieren, nur durch neue Ideen können wir den ÖPNV im Land verbessern.“ Der Minister wies dabei ausdrücklich auf die Rolle der Stabsstelle Mobilitätsmanagement der LNVG hin, die die Niedersächsischen Landkreise und Kommunen hierbei unterstützen kann.

Dirk Altwig

Cookies sind für ein korrektes Funktionieren der Webseite notwendig. Außerdem nutzen wir auf dieser Webseite Cookies zur Optimierung der Inhalte mit Hilfe der statistischen Auswertung des Benutzerverhaltens. Klicken Sie auf „Cookies aktivieren", um Cookies zu akzeptieren und die Website zu besuchen. Klicken Sie auf "Cookies deaktivieren", um nur die technisch notwendigen Cookies zu aktivieren.